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Fracking-Kampagne: Exxon versucht's mit Twitter-Dino
Der Bund Naturschutz hat seine Negativauszeichnung Dinosaurier des Jahres an Exxon vergeben. Und wie reagiert der Konzern darauf? Er macht aus dem Preis ein possierliches Maskottchen für Twitter.
Der Bund Naturschutz hat Ende des vergangenen Jahres seine Negativauszeichnung Dinosaurier des Jahres an den Ölkonzern Exxon vergeben. In der Begründung führte die Umweltorganisation die "Verharmlosung des umstrittenen Fracking-Verfahrens". Außerdem sei Exxon "Repräsentant einer rückwärtsgewandten Energiepolitik". Aber der Öl-Konzern ließ diese Negativ-PR nicht auf sich sitzen und drehte stattdessen den Spieß um. Aus dem Dino wurde kurzerhand ein possierliches Maskottchen mit stolz geschwellter Brust.
Per Web-Abstimmung ließ Exxon dann auch noch über einen Namen für die Comicfigur entscheiden. Nun hat sich am Montag auf der Exxon-Seite das Tier seinen Lesern präsentiert: "Ich bin neu hier, daher möchte ich mich kurz vorstellen: Ich heiße Frexxi und bin zum Jahreswechsel vom Nabu zu ExxonMobil nach Hannover gezogen." Und um den PR-Gag noch weiter auf die Spitze zu treiben, hat Exxon auch einen eigenen Twitter-Account für das Maskottchen eingerichtet: @TherealFrexxi.
Dort erklärt das Steinzeittier das Thema Fracking - von der Industrieseite, natürlich. Auch auf der Website wird laut Exxon das neue Maskottchen verstärkt zum Einsatz kommen und "auf Neuigkeiten, Hintergründe und Wissenswertes rund um Erdgas und Fracking aufmerksam machen".
Der Bund Naturschutz reagiert verschnupft auf die Aktion:
#Fracking nur halb so schlimm? Verniedlichung des Negativ-Preises "Dinosaurier" zeigt: #Exxon will uns alle für dumm verkaufen! #fail
— NABU e.V. (@NABU_de) February 10, 2015
Und Exxon pariert gegenüber den Kritikern:
Passt auf,gleich kommt einer und sagt:Die sollen die Kritik mal lieber ernst nehmen...Ach Leute...Tun die, muss man deshalb verkrampft sein?
— Frexxi (@TherealFrexxi) February 10, 2015
Allerdings werden nicht allzu viele Nutzer diese Entgegnung gelesen haben. Bislang kommt der Account auf gerade Mal 42 Follower. (via taz)