Studie:
Facebook-Überdruss? Nutzer gönnen sich wochenlange Auszeiten
Alle Aktivitäten bei Facebook für mehrere Wochen einstellen, für 61 Prozent der Nutzer ist das laut einer aktuellen US-Studie nicht ungewöhnlich. Auch in Zukunft wollen sie dem sozialen Netzwerk weniger Zeit widmen.
Angekratzt scheint das Bild vom besessenen Facebook-User, der am Morgen noch vor der Nachrichtenlage die Statusmeldungen seiner Freunde sichtet, der sich im Laufe des Tages regelmäßig einen Überblick über die Neuigkeiten in dem sozialen Netzwerk verschafft und dem jede noch so kleine Nebensächlichkeit seines alltäglichen Lebens einen Post wert ist.
Einer aktuellen Studie des US-Meinungsforschungsinstituts Pew Research Center zufolge nehmen 61 Prozent der User mehrwöchige Auszeiten vom beliebtesten Social Network. Mehr als ein Viertel der Befragten plant, die Facebook-Aktivitäten im kommenden Jahr einzuschränken.
Die freiwillige Abstinenz hat mehrere Gründe: Während die mit 21 Prozent größte Gruppe den Zeitmangel dafür verantwortlich macht, sprechen jeweils zehn Prozent der Befragten von Desinteresse und Zeitverschwendung. Weniger wichtig scheint bei der Entscheidung die Sorge um die Privatsphäre (4%) oder der Wunsch nach realer Kommunikation (2%) zu sein.
Weiterhin gibt einer von fünf Befragten an, in der Vergangenheit zwar ein Facebook-Profil gepflegt, der Seite jedoch mittlerweile gänzlich abgeschworen zu haben.
Zwar hat sich an der Nutzungsdauer im Vergleich zum Vorjahr für 53 Prozent der Users nichts geändert, noch immer schätzen sie die Bedeutung des sozialen Netzwerkes hoch ein. Doch gleizeitig steigt der Anteil derjenigen, die nicht mehr so viel Zeit bei Facebook verbringen möchten. Ein Drittel aller Nutzer hat seine Aktivitäten bereits gesenkt und will das auch beibehalten. Dem stehen lediglich 13 Prozent gegenüber, die das Gegenteil planen. Insgesamt zeigt sich ein großer Unterschied bei den Geschlechtern, denn 16 Prozent der befragten Frauen, aber nur sieben Prozent der Männer halten sich im Vergleich zu ihrer Vorjahresaktivität nun häufiger bei Facebook auf.
Betrachtet man die veränderten Nutzungsgewohnheiten anhand des Altersaspektes, zeigen sich ebenfalls Auffälligkeiten: Gerade bei den jüngeren Nutzern scheint das Netzwerk an Attraktivität zu verlieren, so geben 42 Prozent der 18- bis 29-Jährigen an, sich im vergangenen Jahr weniger mit Facebook auseinandergesetzt zu haben als zuvor, bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 34 Prozent, bei den Usern über 50 nur 23 Prozent.