Soziale Netzwerke:
Facebook startet "Messenger"-App auch in Deutschland
Facebook will sich mit einer ganzen Familie von Apps im Alltag der Nutzer etablieren. Dafür werden einzelne Funktionen in eigene Anwendungen ausgelagert. Jetzt kommen die Kurzmitteilungen an die Reihe.
Facebook spaltet seinen "Messenger" demnächst auch in Deutschland ab und bringt ihn als eigene App. In den USA und einigen anderen Ländern wurde die Chat-Funktion bereits aus der allgemeinen Facebook-App ausgelagert. Dieser bereits im April angekündigte Schritt werde nun international umgesetzt, teilte Facebook mit. In einer separaten App könne der Dienst besser weiterentwickelt werden, begründete Facebook seinen Schritt.
Aktuell hat die "Messenger"-App nach Angaben von Facebook bereits 200 Millionen Nutzer. Sie soll nun die alleinige Anlaufstelle für Chatnachrichten über Facebook werden. Nutzer sollen in E-Mails und Nachrichten auf den Wechsel hingewiesen werden.
Gründer Mark Zuckerberg hatte schon vor einiger Zeit den Plan ausgerufen, einzelne Funktionen stärker in getrennte Anwendungen zu platzieren. Facebook holte sich jüngst den bisherigen Chef des Bezahldienstes Paypal, David Marcus, als neuen Manager für den Bereich. Bislang gibt es im Appstore neben der allgemeinen Facebook-App und dem Messenger auch folgende Apps:
Instagram: Mit der Foto-App knipsen 200 Millionen Nutzer pro Monat Bilder. Die können sie dann mit Farbfiltern bearbeiten und von Online-Freunden kommentieren lassen. Instagram gehört seit 2012 zu Facebook. Mark Zuckerberg ließ sich den Zukauf rund 750 Millionen Dollar vor allem in Aktien kosten.
Die neue Foto-App Slinghot : Eine weitere Foto-App von Facebook. Um Fotos anzusehen, müssen Nutzer zuerst ein eigenes Bild an den Absender zurückschicken. Die geöffneten Fotos verschwinden innerhalb weniger Sekunden. Damit reagierte Facebook auf den Erfolg von Snapchat in den USA. Auch dort verschwinden die Bilder binnen Sekunden wieder vom Bildschirm. Die App ersetzt die frühere Foto-Anwendung Poke, die inzwischen aus dem Appstore entfernt wurde.
Paper: Mit dieser Facebook-App können Nutzer Einträge ihrer Freunde und andere Inhalten lesen. Sie ähnelt der App Flipboard, die ebenfalls Informationen aus verschiedenen Quellen in schickem Design präsentiert und zum digitalen Blättern einlädt. Facebook brachte die iPhone-App Anfang 2014 zunächst nur in den USA heraus.
Whatsapp: Facebook will die Chat-App für spektakuläre 19 Milliarden Dollar kaufen. Nach Stand von April hatte WhatsApp über 500 Millionen Nutzer. Nach der Kauf-Ankündigung von Facebook Anfang des Jahres luden sich viele Menschen alternative Nachrichten-Apps herunter.
Für Administratoren von Facebook-Seiten gibt es außerdem den Seitenmanager.
(dpa/fm)