Wettbewerbsverfahren:
EU überprüft WhatsApp-Deal
Der 19 Milliarden-Dollar-Kauf, mit dem Facebook WhatsApp übernommen hat, wird näher unter die Lupe genommen. Die EU-Wettbewerbsbehörde hört sich bei der Konkurrenz um, welche Marktfolgen der Deal hat.
19 Milliarden Dollar war der Deal schwer. Facebook hatte im Februar WhatsApp übernommen. Nun haben sich aber die EU-Kartellwächter eingeschaltet. Sie haben Konkurrenten des Dienstes angeschrieben und um Stellungnahme gebeten, berichtet der "Spiegel". Die EU-Wettbewerbsbehörde habe das Verfahren an sich gezogen, weil in Großbritannien, Spanien und Zypern aus jeweils anderen Gründen Wettbewerbsverfahren laufen.
Ein Kartellwächter aus Deutschland sagte dem Magazin, dass man froh darüber sei, denn in Deutschland habe das Kartellamt selbst nicht aktiv werden können. Die nötige Umsatzhöhe von fünf Millionen Euro hat WhatsApp hierzulande nämlich nicht überschritten. Der Marktbedeutung von WhatsApp dürften diese Umsatzzahlen aber nicht gerecht werden, denn in Deuschland allein hat der Dienst 30 Millionen Nutzer und schließlich wurde das gesamte Unternehmen beim Kauf immerhin mit 19 Milliarden Dollar bewertet.
Facebook hat Großes mit seiner Übernahme vor, zum Beispiel will das Social Network Telefonie via WhatsApp anbieten. Eine Beta gibt es bereits. Verbraucherschützer und die Stiftung Warentest hatten nach der Übernahme vor Datenschutzproblemen gewarnt und Alternativen empfohlen. Facebook hatte seinerseits im März versprochen, die App sicherer machen zu wollen.