
Studie von Etventure, GFK und YouGov:
Digitalisierung: US-Firmen sind den deutschen Großunternehmen voraus
Mit dem Thema Digitalisierung gehen die deutschen Konzerne anders um als Firmen in den USA. Laut einer Studie bezeichnet sich jedes dritte Großunternehmen hierzulande als zu unflexibel und zu langsam gegenüber den Anforderungen der digitalen Transformation.

Foto: Etventure
Deutsche Großunternehmen sehen sich einer Studie zufolge deutlich schlechter auf den Wandel durch die Digitalisierung vorbereitet als Firmen in den USA. So bezeichnete sich fast jedes dritte Großunternehmen hierzulande (31 Prozent) als zu unflexibel und zu langsam gegenüber den Anforderungen der digitalen Transformation, wie aus der repräsentativen Erhebung der Digitalberatung Etventure und der Meinungsforschungsinstitute GfK und YouGov USA hervorgeht. In den USA lag der Vergleichswert demnach bei nur sieben Prozent.
Ähnlich ist es auch mit den Erwartungen zur Arbeitsplatzentwicklung. In Deutschland befürchte jedes fünfte Großunternehmen, dass die Digitalisierung zum Jobabbau führen werde. In den USA seien das nur vier Prozent. Stattdessen erwarteten dort 59 Prozent einen Zuwachs von Arbeitsplätzen durch den digitalen Wandel - im Vergleich zu 19 Prozent in Deutschland.
Insgesamt geben in 37 Prozent der deutschen Unternehmen Mitarbeiter an, sie seien durch die digitale Transformation verunsichert. In den USA seien das lediglich sechs Prozent.
Mehr als jedes zweite Großunternehmen in den USA (57 Prozent) hat schon heute eine digitale Geschäftseinheit, in Deutschland können das nur ein Drittel von sich sagen. In einem Punkt liegen die hiesigen Firmen vorn: Fast drei Mal häufiger als US-Konzerne arbeiten deutsche Großunternehmen in Deutschland mit jungen Startups zusammen (D: 35 Prozent; USA: 14 Prozent). Die Führungskräfte erhoffen sich davon "schneller Innovationen" zu entwickeln und "Zugänge zu neuen Technologien" zu erhalten. Umgekehrt wollen nur 32 Prozent der US-Unternehmen über Startups ihre Forschung und Entwicklung auslagern – in Deutschland sind es fast doppelt so viele (47 Prozent).
Für die Studie wurden zuständige Führungsmitarbeiter in 294 Großunternehmen mit einem Jahresumsatz ab 250 Millionen Euro bzw. Dollar Jahresumsatz befragt. (app/mit dpa)