Die Telekom hatte am Montag angekündigt, dass für Neukunden vom 2. Mai an Obergrenzen für den monatlichen Datenverkehr bei Festnetz-Flatrates gelten werden. So kann die Telekom bei Leitungen mit einer Geschwindigkeit bis 16 Megabit pro Sekunde die Geschwindigkeit drosseln, wenn das Datenvolumen 75 Gigabyte überschreitet. Die Tempo-Bremse solle nach derzeitigen Planungen aber erst 2016 greifen. Die Ankündigung der Telekom war in den Sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook von vielen Kunden und Netzpolitikern im Bundestag scharf als Verstoß gegen die Netzneutralität kritisiert worden. Die Telekom-Wettbewerber gehen auf Distanz zu dem Vorhaben.

Wie viel man mit 75 Gigabyte im Monat anfangen kann, erklärt anschaulich "Die Zeit". Dass nur die "Kunden mit sehr hohem Datenaufkommen", so die Telekom, von der Drosselung betroffen sind, bezweifelt die Wochenzeitung. Alleine bei der Neuinstallation von Windows 7 lade der User 1,6 Gigabyte von den Microsoft-Servern herunter – Microsoft Office oder Adobe Photoshop noch nicht mitgerechnet. Eine Stunde Spotify pro Tag schlage mit 15 Gigabyte pro Monat zu Buche, wenn man den Musikdienst nicht über ein Handy mit T-Mobil-Mobilfunknetz aufrufe.

Laut Telekom reichen 75 Gigabyte neben dem Surfen im Netz und dem Bearbeiten von Mails zum Beispiel für zehn Filme in herkömmlicher Auflösung sowie drei HD-Filme, 60 Stunden Internetradio, 400 Fotos und 16 Stunden Online-Gaming. Wenn solche Online-Dienste insbesondere in einem Haushalt mit mehreren Personen fest zum Alltag gehören, dürfte dieses Pensum allerdings schnell erreicht werden.

fm/dpa


Franziska Mozart
Autor: Franziska Mozart

Sie arbeitet als freie Journalistin für die W&V. Sie hat hier angefangen im Digital-Ressort, als es so etwas noch gab, weil Digital eigenständig gedacht wurde. Heute, wo irgendwie jedes Thema eine digitale Komponente hat, interessiert sie sich für neue Technologien und wie diese in ein Gesamtkonzept passen.