Mitfahrdienste:
Carpooling will USA erobern
Der Betreiber des Portals Mitfahrgelegenheit.de wagt sich in den US-Markt. Der Münchner Mitfahr-Spezialist Carpooling macht seine App in den USA landesweit verfügbar. Dabei hat Carpooling mit Uber einen prominenten Kooperationspartner gefunden.
Der Betreiber des Portals Mitfahrgelegenheit.de wagt sich in den US-Markt. Der Münchner Mitfahr-Spezialist Carpooling macht seine App in den USA landesweit verfügbar. Dabei hat Carpooling mit Uber einen prominenten Kooperationspartner gefunden. Man rechne damit, dass vor allem mittlere Strecken wie etwa zwischen New York und Boston besonders populär sein werden, sagte ein Sprecher am Montag.
"Wir haben das Mitnehmen und Mitfahren in Deutschland groß gemacht und freuen uns, dass wir die Idee nun auch in den USA etablieren können“, sagt Markus Barnikel, Geschäftsführer der Münchener Carpooling.com. "Wir bringen nun das Original nach Amerika, nämlich die Idee, dass Autofahrer, die ohnehin eine längere Strecke unterwegs sind, freie Plätze für Mitfahrer anbieten und sich beide die Spritkosten teilen", so Barnikel.
Carpooling funktioniert anders als Uber: Es ist ein Mitfahr-Angebot, bei dem der Fahrer die Kosten erstattet bekommt, aber keinen Gewinn machen soll. Deshalb hat der Anbieter im Gegensatz zum Taxi-Rivalen Uber keine Probleme mit Behörden. Carpooling hat nach eigenen Angaben über sechs Millionen registrierte Nutzer in Europa.
Zugleich geht die Münchner Firma, die den Autokonzern Daimler unter ihren Investoren hat, zum US-Start eine enge Kooperation mit Uber ein. In der US-Version der Carpooling App können Mitfahrer als zusätzlichen Service direkt eine Fahrt mit Uber zum Treffpunkt der Mitfahrgelegenheit und vom Ankunftsort zur genauen Zieladresse buchen. Carpooling bietet damit als weltweit erstes Unternehmen in den USA einen kostengünstigen und komfortablen Tür-zu-Tür Service auf mittleren und langen Strecken an. Im Gegenzug werde Uber den Carpooling-Dienst als Option in seine US-App aufnehmen.
Der Uber-Deal könnte für Carpooling ein Problem lösen, das unter anderem den französischen Konkurrenten BlaBlaCar vom Start in den USA abschreckt. Viele amerikanische Städte seien so schlecht mit dem öffentlichen Personennahverkehr erschlossen, dass zur günstigen Mitfahr-Gelegenheit auf der Langstrecke oft noch hohe Kosten für ein Taxi in der Stadt hinzukämen, erklärte der dpa vor wenigen Tagen BlaBlaCar-Mitgründer Nicolas Brusson. Außerdem mache der relativ niedrige Spritpreis Mitfahr-Angebote weniger attraktiv als in Europa.
(am/dpa)