WDR:
Apple als Ausbeutermarke: ARD kündigt Skandal-Doku an
Mehr als 60 Wochenstunden, Hungerlohn und heruntergekommene Wohnheime - eine WDR-Dokumentation zeigt den Arbeiteralltag in Zuliefererbetrieben der Kultmarke Apple.
Ein wöchentliches Arbeitspensum von 60 Stunden und mehr - die Produktion von Apple-Produkten in China verstößt nach wie vor gegen die örtlichen Gesetze zum Arbeitsschutz. Dies zeigen "WDR"-Recherchen in den Regionen Shenzhen und Shanghai, wo die westliche Kultmarke in zahlreichen Zulieferbetrieben produzieren lässt. Am 4. Februar präsentiert die "ARD" in der Dokumentation "Der Apple-Check" Filmaufnahmen aus einer Fabrik, in der die Beschäftigten zum Teil für einen Stundenlohn von umgerechnet einen Euro arbeiten, und zeigt Bilder aus einem heruntergekommenen Arbeiterwohnheim, in dem sich 14 Personen einen Raum teilen müssen.
Der WDR konfrontierte Apple mit den Ergebnissen des "Checks": Der Konzern bestreitet die Gesetzesverstöße nicht und teilte für seinen größten Zulieferer Foxconn mit, dieser wolle "bis Juli 2013 seine Fabriken in Bezug auf Arbeitszeiten in Einklang mit den chinesischen Gesetzen" bringen. Ab dann solle dort das rechtliche Maximum von umgerechnet 49 Stunden in der Woche gelten. Über die anderen Zulieferbetriebe machte das US-Unternehmen gegenüber dem WDR aber keine Angabe.
Schon seit 2010 gerät Apple immer wieder in die Schlagzeilen, weil sich chinesische Arbeiter des Zulieferers Foxconn wegen der schlechten und unsicheren Arbeitsbedingungen umbringen. Anfang 2012 drohten die Mitarbeiter aus Verzweiflung sogar mit einem Massenselbstmord. Der "Apple-Check" ist am Montag, den 4.Februar um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen.