Die Zugangsdaten tauchten bei der Analyse von Botnetzen auf. Das sind Netzwerke gekaperter Computer, die oft ohne das Wissen der Nutzer mit Schadsoftware infiziert wurden. Kriminelle benutzen solche Zombie-Rechner beispielsweise, um massenhaft E-Mails mit Werbung oder Schadprogrammen zu versenden. "Hinter Botnetzen steckt verdammt viel kriminelle Energie und eindeutig ein böser Wille", schreibt das BSI auf seiner Webseite. Weil noch ermittelt werde, wollte die Behörde keine weiteren Angaben zur Quelle der Daten machen. Das Bundeskriminalamt bestätigte lediglich, dass es polizeiliche Ermittlungen gegeben habe. Diese dauerten an.

Die Datensätze können nicht nur auf gekaperte E-Mail-Konten hindeuten. Dieselbe Kombination aus Mail-Adresse und Passwort verwenden viele Internet-Anwender fahrlässig auch zum Anmelden bei anderen Dienste, etwa für Online-Netzwerke wie Facebook oder bei Shopping-Seiten. Viele Menschen setzten dasselbe Passwort für mehrere Online-Dienste ein. Wer einen Dienst knackt, kann sich in diesen Fällen dann Zugang zu weiteren Profilen verschaffen. Betroffene sollten ihren Computer digital säubern und Zugangsdaten für ihre Online-Profile ändern, empfiehlt das BSI.