Effie Grand Prix:
Trotz Webserie: Immer weniger Bundeswehr-Rekruten
Die dpa meldet einen Einbruch bei den Bewerberzahlen zum freiwilligen Wehrdienst. Dabei gab es erst vor zwei Wochen den Effie Grand Prix für die Webserie "Die Rekruten".
Mit der Bundeswehr-Webserie "Die Rekruten" hat vor zwei Wochen erstmals in der Effie-Historie ein einzelner Case gleich drei Effies gewonnen: Gold in der Kategorie "Content Hero", Silber in der Kategorie "Media" und anschließend - als Krönung und absolutes Novum - der Effie Grand Prix.
Bei "Die Rekruten" handelt es sich zweifellos um einen überragenden Case. Gerade in den Sparten "Content Hero" und "Media" sind die Effies mehr als berechtigt und über jeden Zweifel erhaben. Doch mag sein, dass der Grand Prix nun - gut zwei Wochen nach der Preisverleihung - einen nicht eingeplanten, kleinen Kratzer im Goldlack bekommt.
Die dpa meldete am Wochenende:
"Sechs Jahre nach Aussetzung der Wehrpflicht melden sich immer weniger Männer und Frauen zum freiwilligen Dienst an der Waffe. Bis Ende August bewarben sich in diesem Jahr 10.105 Männer und Frauen für den freiwilligen Wehrdienst - ein Rückgang von mehr als 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Mehr als jeder Vierte bricht den Dienst während der Probezeit wieder ab."
Sabine Castenow, Geschäftsführerin der preisgekrönten Agentur Castenow aus Düsseldorf, meint zu den überraschenden Negativzahlen: "Ziel der Kampagne war nicht nur, Bewerber für den freiwilligen Wehrdienst zu gewinnen." Das Verteidigungsministerium spricht mittlerweile davon, man wolle vor allem langfristiges Personal gewinnen - also mehr Zeitsoldaten. Hier sei die Zahl zuletzt um knapp drei Prozent gestiegen.
Beim Effie überzeugte die Bundeswehr-Webserie nicht zuletzt wegen ihrer enormen Reichweite. Der entsprechende Youtube-Kanal kam binnen weniger Wochen auf über 40 Millionen Views. Durch die umfangreiche Berichterstattung über "Die Rekruten" wurde außerdem eine kumulierte Reichweite von rund 150 Millionen erzielt.
Effie-Jurychef Michael Trautmann war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.