Neue Dachmarke:
Smiley-Affäre: Jetzt äußert sich der Düsseldorfer OB
Düsseldorf hält am "Smiling :D" als neue Dachmarke fest. Dennoch findet OB Elbers, die Agentur BBDO Proximity hätte die Stadt-Verantwortlichen besser informieren müssen.
Die Stadt Düsseldorf hält am "Smiling :D" als neue Dachmarke fest. Das machte Oberbürgermeister Dirk Elbers in einem Interview mit der "Rheinischen Post" deutlich: "Man kann es auch positiv sehen - wir haben einen enormen Aufschlag, das Logo kennen jetzt viele im Land", sagte der OB der Zeitung aus der Landeshauptstadt.
Weiter meinte Elbers: "Gerade die Einfachheit des Logos und die Verbindung mit dem bekannten Emoticon ist bestechend. Man musste damit rechnen, dass es irgendwo schon mal verwendet wurde. Ich finde es nur etwas unglücklich, dass BBDO uns diese wenigen Beispiele nicht gezeigt hat." Zugleich verweist er darauf, dass das Emoticon von anderen Städten und Regionen nicht als Dachmarke verwendet werde.
Der Kreativ-Geschäftsführer Christian Mommertz von der kritisierten Agentur BBDO Proximity vergleicht das Emoticon mit "Mark Zuckerbergs 'Like'-Daumen, der schon immer Zustimmung nahelegte" oder dem Herz von Edeka, "das seit Jahrhunderten Liebe nahelegt."
"Aus guten, einfachen, richtigen Ideen werden im Nachhinein oft, begleitet von kopfschüttelnden Seufzern, die 'naheliegenden': Was naheliegt, liegt für alle zum Greifen nah. Und wenn mehr als einer das nötige Talent hat, es zu sehen und danach zu greifen, ist das ein gutes Zeichen", meint Mommertz gegenüber W&V Online. Zugleich kontert er die geäußerte Kritik: Eine Angriffsfläche böten jene, "die es versäumen, das Naheliegende hinzukriegen. Das Zwingende, Notwendige und Funktionale darin zu sehen. Und es in einen sinnvollen und wertschöpfenden Kontext zu stellen."
Gleichzeitig äußert sich Jakob Trollbäck, der Vater hinter der vor vier Jahren beim New Yorker ADC prämierten Dänemark-Kampagne gegenüber W&V Online: "Es ist wohl kaum möglich, einen absoluten Besitzanspruch auf gute Ideen zu erheben - zumal bei solchen, die auf der Hand liegen. Aber natürlich gehört zum kreativen Prozess auch ein kleines bisschen Eitelkeit. Deshalb wünschen wir uns, dass anerkannt wird, dass wir mit dem ":D" früher dran waren", so der Chef und Gründer der Agentur Trollbäck + Company. Zugleich räumt er noch einmal ein, dass es sich bei der Kampagne um eine reine Wettbewerbsarbeit ohne offiziellen Kundenauftrag handelte.
Die Entwicklung der neuen Düsseldorfer Dachmarkenkampagne soll 150.000 Euro gekostet haben. Neben BBDO Proximity war bei der Entwicklung auch die Brandingagentur Metadesign beteiligt.