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Saatchi-Chef Kevin Roberts: "Facebook in drei Jahren tot"
Im Interview mit der "Wirtschaftswoche" sieht er schwarz für die Online-Riesen. Facebook, aber auch Google werden Roberts zufolge keinen nachhaltigen Erfolg haben.
Im Interview mit der "Wirtschaftswoche" sieht er schwarz für die Online-Riesen. Facebook, aber auch Google werden Kevin Roberts zufolge keinen nachhaltigen Erfolg haben. Der Chef der Agentur Saatchi & Saatchi findet Facebook zu konservativ. Folge: Die Jugend werde abspringen.
Und dem Suchmaschinen-Konzern Google spricht Roberts die Emotionalität ab. Und wirft dem Unternehmen vor, Kreative von Werbeagenturen abzuwerben, um dieses Loch zu schließen. Wenig überraschend stellt Roberts fest, nur Agenturen gelinge es, die Kultur für Ideen zu schaffen und Menschen zu berühren, zitiert ihn die "Wirtschaftswoche".
Auf Talfahrt also laut dem Werber die derzeit sehr erfolgreichen Internet-Riesen. Bergauf dagegen geht es Roberts zufolge mit Saatchi: "In Deutschland, wo Christian Rätsch seit einem Jahr das Geschäft verantwortet, haben wir das beste Jahr unserer Geschichte, wir gewinnen hier sehr viele gute Kunden und verlieren keine", sagt Roberts der "Wiwo". Er sieht den Deutschland-Ableger 2015 wieder unter den fünf besten Kreativagenturen. Und auch in anderen Ländern gehe es seinen Dependancen gut.
Ein Konter wird nicht lange auf sich warten lassen. Da Facebook und Google hierzulande als Bedrohung für die Werbeumsätze als auch für die klassischen Werbemedien gelten, kann Roberts' Kampfansage leicht als Pfeifen im Wald verstanden werden.
Roberts selbst sieht ebenfalls dem Ende seiner Laufbahn entgegen: Saatchi & Saatchi bekommt zum 1. Januar 2015 einen neuen CEO (W&V Online berichtete). Robert Senior übernimmt, Kevin Roberts wird dann Executive Chairman des Networks und dazu Head Coach der Publicis-Gruppe. Im Jahr 2016 soll er zusammen mit Maurice Lévy ganz abtreten. Seit 1997 war Roberts der Boss von Saatchi. Google gibt es seit 1998, Facebook seit 2004.
Die Zusammenfassung des Interviews mit Kevin Roberts finden Sie bei der "Wirtschaftswoche" online.