#Augenhöhe:
Offener Studentenbrief an Agenturen: "Wertschöpfung beginnt bei Wertschätzung"
#Augenhöhe: Anlass für die Initiative war eine vom GWA angestoßene Studie über den Fachkräfte- und Nachwuchsmangel in Agenturen. Studierende der Hochschule Pforzheim bestreiten nun in einem Offenen Brief, dass es einen solchen Mangel gibt und fordern einen offenen Dialog mit dem Nachwuchs.
Anlass für die Studenteninitiative war eine vom GWA angestoßene Studie über den Fachkräfte- und Nachwuchsmangel in Agenturen. Die gut 50 Mitglieder der studentischen Kommunikationsagentur Werbeliebe an der Hochschule Pforzheim bestreiten nun in einem Offenen Brief, dass es einen solchen Mangel gibt und fordern vom Agenturverband und den Werbehäusern eine Diskussion über das Thema auf #Augenhöhe. Den Brief mit ihren vier Ausgangsthesen für die Diskussion haben die Studenten auf der Facebookseite von Werbeliebe veröffentlicht.
Darin heißt es unter anderem, es gebe "genügend fähige und motivierte Absolventen - sie bewerben sich nur nicht bei Euch". Die Studenten beklagen sich über mangelnde Perspektiven bei den Agenturen, auch über das Einstiegsgehalt hinaus. Das Argument des Kostendrucks halten sie für "unglaubwürdig, wenn man gleichzeitig die besten Adressen der Stadt bezieht."
"Wenn Ihr in Zukunft von Euren Kunden ernst genommen werden wollt, dann solltet Ihr jetzt anfangen, Euren Nachwuchs ernst zu nehmen", schreiben die Initiatoren in ihrem Schlussappell.
Beim Agenturverband GWA will man den Ball aufgreifen. Laut Verbandsgeschäftsführer Ralf Nöcker sprechen die Studenten in dem Brief genau die richtigen Probleme an. Offenbar ist ein Roundtable zum Thema Nachwuchsmangel geplant, an dem auch Mitglieder von Werbeliebe teilnehmen sollen.
Apropos Augenhöhe: Am Freitag sorgte auf W&V Online der Erfahrungsbericht einer BWL-Absolventin, die als Marketing-Praktikantin bei einem deutschen Konzern gearbeitet hat, für große Diskussionen - auch hier auf Facebook. "Als naive Anfängerin dachte ich, Agenturen seien so etwas wie Sparringspartner der Marketingabteilungen", schreibt die Absolventin in dem Bericht: "Aber das ist natürlich Quatsch. Für unsere Abteilung waren Agenturen x-beliebige Dienstleister wie eine Druckerei oder ein Taxiunternehmen. Sie müssen einfach nur funktionieren. Zu jeder Zeit, für jeden Job und mit unbegrenzten Kapazitäten."