Marktforschung:
Jung von Matt lässt Hausfrauen Kampagnen testen
Es dürfte unterhaltsam werden, ist aber durchaus ernst gemeint: Jung von Matt lässt ganz normale Hausfrauen aktuelle Kampagnen testen. Das Tool steht allen Interessierten offen. W&V begleitet die Aktion.
Jung von Matt nimmt den berühmten Hausfrauentest wörtlich: Vom 20. Januar an legen die drei ganz normalen Hausfrauen Sylvia Reeckmann, Viola Heeß und Regine Schönefelder Kochlöffel und Staubsauger beiseite, um bei Jung von Matt ungeschönt und ungefiltert ihre Meinung zu Werbung abzugeben. Dafür machen es sich Sylvia (43), Viola (33) und Regine (52) in „Deutschlands häufigstem Wohnzimmer“ bequem. Das haben die Hamburger Werbestrategen 2004 in ihrem Agenturgebäude eingerichtet, mit dem Ziel, nah an den ganz normalen Menschen dran zu bleiben. Dort entspricht alles dem Durchschnitt. Jetzt kommt Leben in die Bude: Die drei Hausfrauen werden in dem Wohnzimmer alle Kampagnen kommentieren, die die Internet-Gemeinde zur Verfügung stellt.
„Wir möchten noch genauer wissen, was die Leute da draußen über das denken, was wir für den großen Wurf halten“, erklärt Jens Pfau. In Marktforschungsinstituten würden Meinungen in Charts gepresst. „Der Bauch bleibt da oft auf der Strecke. Mit dem Hausfrauentest können wir ehrliche Meinungen und spontane Reaktionen direkt miterleben“, sagt der stellvertretende Geschäftsführer bei Jung von Matt/Elbe, der die Idee dazu hatte und das Projekt verantwortet. „Es wird spannend werden und vermutlich auch sehr lustig“, verspricht Jens Pfau.
Unterhaltsam klingt die Aktion in jedem Fall, der Hausfrauentest ist aber durchaus ernst gemeint: Denn „vor allem wird er uns in unserer Arbeit besser machen“, meint Pfau. Das Tool stehe allen offen, die wissen wollen, ob ihre Kampagnen funktionieren oder nicht, so der Kreative weiter.
In einer ersten zweiwöchigen Phase kann also jeder die Hausfrauen auf Herz und Nieren testen. Täglich gibt es auf der Website www.hausfrauentest.tv ein Live-Feature von 14 bis 18 Uhr. Dort kann zugeschaut und teilgenommen werden. Den Hausfrauen können dazu Anzeigen, Filme oder Video-Links geschickt werden. Pfau ist überzeugt, dass er und sein Team genug Material für die vier Stunden bekommen werden. Hausmänner sind übrigens nicht vorgesehen.
Im März startet der Hausfrauentest in die zweite Phase und soll als Marktforschungs-Tool dauerhaft in Betrieb gehen. Unternehmen, Agenturen und Werbungtreibende können ab diesem Zeitpunkt aus einer Vielzahl von Hausfrauen auswählen und von ihnen ihre Kampagne testen lassen – dann unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
W&V Online wird die Aktion in den kommenden zwei Wochen begleiten. So wird es jeden Freitag einen dreiminütiges „Best-of“ der Hausfrauentests geben. Gepant ist zudem, dass die Damen anlassbezogen Kreationen beurteilen, etwa vor dem ADC- oder Cannes-Festival.