BAW-Insolvenz:
Grundig rettet Nürnberger BAW-Studenten
Im Juli schloss die Bayerische Akademie für Werbung und Marketing (BAW) ihre Pforten. Endgültig. Der Standort Nürnberg läuft weiter - in München ist Schluss.
Im Juli schloss die Bayerische Akademie für Werbung und Marketing (BAW) ihre Pforten. In München: endgültig. Das Ausbildungsinstitut für Berufe in Marketing, Kommunikation, Sportmarketing, PR, Dialog, Online, Medien und Sales geht nach 67 Jahren in die Insolvenz. Und hat auch keinen neuen Geldgeber finden können.
Für den Standort Nürnberg, rund 35 Jahre jung, ist die Rettung gelungen. Die Dozenten dort haben es geschafft, gemeinsam mit Grundig und seiner Grundig Akademie ein neues Modell auf die Beine zu stellen.
Die 22 Nürnberger BAW-Studenten, die Anfang des Jahres mitten im (bezahlten) Studium die Nachricht vom Aus bekamen, können weitermachen und im Dezember wie geplant ihren Abschluss machen. An der GAW Grundig Akademie Werbung. Kommunikation. Medien statt der BAW. Dozentin Christina Stuiber-Petersen und zwei ihrer Kollegen von der BAW Nürnberg waren an die Grundig Akademie (GA) herausgetreten, um die berufsbegleitenden Studiengänge zum Werbe- und Kommunikationsfachwirt (ein- bzw. zweijährig) weiter anbieten zu können. Mit der GA hatte die BAW bereits früher kooperiert und zum Beispiel gemeinsame Module zu Social-Media-Marketing angeboten.
Der Lehrplan an der GAW ist nun ein neuer, die Dozenten haben das Curriculum aufpoliert und der Digitalisierung angepasst. Dafür wurden auch neue Dozenten gewonnen - die alten, etwa 30, machen fast alle weiter mit. Am 16. September geht das neue Studienjahr los.
"Auch das berufsbegleitende Studium zum Werbefachwirt und zum Kommunikationwirt wird es in der Metropolregion Nürnberg weiter geben", bestätigt Stuiber-Petersen, eine der Dozentinnen. Sie gehört gemeinsam mit Werner Zahel (Agentur Schultze Walther Zahel) dem akademischen Beirat an und betreut das GAW-Marketing. Die akademische Leitung der GAW übernimmt Professor Ralph Hartleben, die Studienorganisation Hannedore Nowotny.
Für die Münchner Studenten geht es dagegen wohl nicht weiter. Wie Präsident Heinrich Pöhlein und Schatzmeister Helmut Lallinger von der BAW mitteilten, sei es "im Rahmen des vorläufigen Insolvenzverfahrens leider nicht möglich" gewesen, "einen Investor für die dauerhafte Fortführung des Fortbildungsbetriebes zu finden, sodass dieser eingestellt werden musste." Betroffen sind auch derzeitige Studenten.
Als Gründe für die schwierige Finanzlage nennen die Verantwortlichen Veränderungen in der außeruniversitären Bildungslandschaft und inhouse angebotene Fortbildungen von Unternehmen. Die Anmeldungen der zahlenden Studenten sei so stark zurückgegangen, dass ein "kontinuierlicher weiterer Fortbildungsbetrieb der BAW kostendeckend" nicht mehr möglich gewesen sei.