"Durch die hohe Aufmerksamkeit auf die EM nimmt die Akzeptanz für Werbung grundsätzlich ab", kontert Wolfgang Schuldlos, Gründer und Inhaber des Instituts für Werbeerfolgsmessung. "Die Menschen sind einem großen Batzen an Impulsen ausgesetzt", so der langjährige Manager der Mediaagentur Zenith. "Deshalb steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Wirkung von Werbung sinkt." Schuldlos macht vor allem die Kampagnen der zahlreichen offiziellen und zusätzlichen EM-Sponsoren als Ursache für den Werbe-Overkill aus. "Es geht nicht nur um die quasi offizielle, durch Nielsen erfasste, Werbung. Man darf den riesigen Schwall nicht vergessen, den die Sponsoren mit zusätzlichen Nennungen und Bandenwerbung erzeugen."

Mit einer eigenen Analyse untermauert Euro-Fan Malgara seine Thesen. Dabei kam unter anderem heraus, dass diejenigen Sender, die das Gegenprogramm zur EM bestreiten, während der Live-Übertragungen immer noch zwischen 50 und 70 Prozent ihrer Reichweiten halten. Tagsüber beziehungsweise außerhalb der Fußballübertragungen bleiben die Marktanteile unverändert.

Das komplette Streitgespräch und weitere Fakten über das Werbeumfeld Euro 2012 lesen Sie in der aktuellen W&V-Titelgeschichte (Ausgabe 21/2012 vom 24. Mai).


Autor: Thomas Nötting

ist Leitender Redakteur bei W&V. Er schreibt vor allem über die Themen Medienwirtschaft, Media und Digitalisierung.