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"Fuck off, Pitches": Was ist in der Branche schiefgelaufen?
Darüber, ob Pitches noch zeitgemäß sind, wird schon eine ganze Weile diskutiert: Bei Nicolai Goschin, Chef der Digitalagentur Helllicht, ist die Meinungsbildung dazu abgeschlossen. Er will von Pitches nichts mehr wissen.
Darüber, ob Pitches überhaupt noch zeitgemäß sind, wird schon eine ganze Weile diskutiert: Bei Nicolai Goschin, Geschäftsführer der Digitalagentur Helllicht aus dem Rhein-Main-Gebiet, ist nach der jüngsten Pitch-Einladung die Meinungsbildung zu dieser Frage endgültig abgeschlossen.
"Was um Gottes willen ist eigentlich so fucking schiefgelaufen in dieser Kreativbranche?", erregt sich der Agenturchef in einem aktuellen Blogbeitrag. "Was ist mit uns und euch allen los, dass man denkt, Kreation ist ein Süßigkeitenladen, in dem sich jeder nach Lust und Laune bedienen kann. Naschen, probieren, mitnehmen, Hauptsache nicht bezahlen."
Ideen, Konzepte und Lösungen entstünden "nicht zwischen Chai Latte und Ausschlafen", so Goschin. "Auch nicht zwischen Katzen-Videos und Szene-Cafés am Prenzlauer Berg." All das erfordere vielmehr Zeit, kluge Köpfe, Erfahrung und jede Menge Know-how. "Und die wachsen wirklich nicht auf den Bäumen: Menschen ernähren Familien, Menschen brauchen etwas, das man gemeinhin 'Einkommen' nennt."
Unternehmen würden nur deshalb mit solchen Forderungen auftreten, weil sie damit oft genug durchkämen. "Verkackt haben wir das selber: wir Agenturen, wir Kreative, wir Irgendwas-mit-Medien-Leute."
Wer sich auf so etwas einlasse, solle später "bloß nicht auf die Idee kommen, herum zu heulen, wenn der Mindestlohn das Praktikanten-basierte-Geschäftsmodell kaputt macht."