Anti-Werbung:
Ferrero und Obama: Instinktlose Werbung als neuer Trend
Erst die Mollath-Anzeige von Sixt - jetzt Ferrero und die Angst des weißen Mannes: Unternehmen und Agenturen scheinen immer noch nicht realisiert zu haben, dass werbliche Schnellschüsse in der Regel nach hinten losgehen.
Erst die Mollath-Anzeige von Sixt - jetzt Ferrero und die Angst des weißen Mannes: Viele Unternehmen und Agenturen scheinen immer noch nicht realisiert zu haben, dass unüberlegte werbliche Schnellschüsse in der Regel nach hinten losgehen. Wahrscheinlich wird es noch eine Reihe von Shitstorms, Skandalen, Skandälchen und Protestaufschrei geben müssen, bis jeder diese Lektion gelernt hat. Das Fiese an der Sache ist ja: So ein Werbe- und PR-Skandal hat etwas wunderbar Verlockendes. Unter Kommunikationsprofis erfreuen sich geplante und mitsamt Folgen durchaus kalkulierte Skandal-Geschichtchen inzwischen größter Beliebtheit, weil die Medien begeistert darüber berichten. Allerdings: Derlei Eklat-Nummern sind oft überhaupt nicht kontrollierbar - und genau das spricht gegen sie, abgesehen von dem ihnen innewohnenden Zynismus.
In tatsächlichen Wahlkampfzeiten mit der Veräppelung von Polit-Kampagnen Werbung zu machen, ist eine zwar nicht ganz neue, aber grundsätzlich schlaue Idee. Dieser Ansatz kann sehr gut funktionieren. Der Spot für die "Weissen Ferrero Küsschen" mutet zunächst völlig harmlos an. Aber dann wird schnell klar: Es wird - ganz konkret - Obamas Wahlkampf aufs Korn genommen, und das verbunden mit der lautstarken Forderung: "Weiss muss bleiben" und "Deutschland wählt weiss".
Sorry, liebe Kreative von M&C Saatchi: Aber in diesem Zusammenhang auf keinerlei böse Assoziationen zu kommen, ist beinahe schon eine Kunst.