Der persönliche Favorit der deutschen Jurorin Petra Sammer (Ketchum Pleon) war ein anderer Case: „The Fading News“ von TBWA in Istanbul für die Zeitung Radikal. Die Zeitung ließ auf ihrer Website nach und nach Artikel verschwinden und demonstrierte auf diese Weise gegen Zensur. Eine Idee, die viele Menschen aufgriffen und selbst einsetzten. Ein emotionaler Case. Und damit chancenreich in Cannes.

„Die deutschen Arbeiten waren typisch deutsch“, sagt Sammer, „solide, logisch, seriös und mit durchaus überzeugenden Ergebnissen. Aber es sprang kein Funke über. Es fehlte die Leidenschaft.“

Eine Ausnahme ist die Jung von Matt-Arbeit „Give Blood. Give Power“. Damit erkrankten Kindern wieder Lebenskraft eingeflößt werden kann, spendeten etliche Fußballstars wie Draxler oder auch Metzelder ihr Blut. Sie besitzen die Power und den Willen zum Gewinnen und beweisen dies bei jedem Spiel. Die Kinder müssen täglich ums Überleben kämpfen und benötigen genau diese Kraft. Somit spendeten die Fußballspieler Blut und Mut. Die Bilder von den Kindern und den Blutspenden mit Foto und Namen der Stars waren in allen Medien zu sehen. „Give Blood. Give Power“ erreichte etwa 20 Millionen Menschen.

Insgesamt verlieh die Jury 71 Preise: einen Grand Prix, 13 Gold-, 24 Silber- und 33 Bronze-Löwen (die Gewinnerliste).

Alle Sieger finden Sie in unserem Cannes-Special. Lesen Sie auch in unserem "Gold-Blog", was die W&V-Blogger in Cannes erleben. 


Peter Hammer
Autor: Peter Hammer

Er begleitet seit vielen Jahren redaktionell die Agentur-Branche, kennt noch die Zeiten, als Werbung "sexy" war und mancher Protagonist wie ein Popstar gefeiert wurde. Das Hauptaugenmerk gilt aktuell den Themenfeldern "Agenturstrategie" sowie "Etats & Pitches". Vor allem interessieren ihn innovative Geschäftsmodelle und Konzepte, mit denen die Branche erfolgreich auf die permanenten Veränderungen in der Kommunikation reagieren kann.