3. Kunden haben schon lange verstanden, dass Agenturen zwar öffentlich nach einem Pitchhonorar verlangen, danach aber meist noch nicht einmal fragen, wenn es ihnen nicht angeboten wird. Die Geilheit für eine Marke arbeiten zu dürfen, lässt bei vielen Agenturen auch die Frage zweitrangig erscheinen, ob man mit einem Kunden überhaupt Geld verdient. Agenturen: Just say No.

4. Agenturen, die schon einige Jahre auf dem Markt sind, tragen einen Bauchladen an Leistungen mit sich herum. Das ist durchaus auch prima so. Schließlich zeigt es, dass man empfohlen und nach weiteren Leistungen angefragt wird. Aber ist man deswegen auch gleich in jeder Disziplin Spezialist? Sicherlich nicht. Agenturen: Lernt, euch eindeutiger zu positionieren.

5. Jede Agentur rät ihren Kunden, an der Einzigartigkeit zu arbeiten. Aber selber vergibt so gut wie jede Agentur genau hierzu die erste Chance, da jeder Dienstleister zu jeder Präsentation Powerpoint oder Vergleichbares benutzt. Auch wenn es immer Einzelfallentscheidungen sein müssen, sollte man über Alternativen nachdenken. Agenturen: Erweckt den Overheadprojektor wieder zum Leben.

Ich finde es mehr als schade, dass Agenturen ihre Leistungen nicht adäquat bezahlt bekommen. Und es würde mich freuen, wenn sich aus diesen Gedanken eine fruchtbare Diskussion entwickelt.

Über den Autor:

Heiko Burrack (geb. 1967) schloss 1995 sein BWL-Studium mit dem Schwerpunkt Marketing an der Uni Göttingen ab. Danach arbeitete der Diplomkaufmann in der Kundenberatung unterschiedlicher Agenturen (Dorfer Dialog, McCann Erickson). Im Jahr 2003 gründete er die Agenturberatung Burrack NB-Advice. Burrack ist auch Autor diverser Fachbücher zu Agenturthemen.


Autor: W&V Gastautor:in

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